Und schon bin ich tief im niederösterreichischen Mostviertel. Die 3. Etappe des Österreichischen Weitwanderweges 04 endet auf dem Schöpfl. Dieser ist mit ca. 893 m Seehöhe der höchste Berg im Wienerwald. Geologisch betrachtet gehört das Gebiet zur Rhenodanubischen Flyschzone.
Der beliebte Ausflugsberg Schöpfl liegt im Gemeindegebiet Klausen-Leopoldsdorf und ist das Quellgebiet der Flüsse Schwechat und Triesting.
Der Fluß Schwechat hat einen recht interessanten, halbkreisförmigen Verlauf. Er mündet auf Schwechater Stadt-Gebiet, ein paar Kilometer unterhalb der Donauinsel von Wien, in die Donau. Auf den ersten Etappen der Weitwanderwege 01 (Start in Perchtoldsdorf) und 06 (Mariazeller Pilgerweg) überquere ich die Schwechat bei Mayerling. Wenn man die Südroute des Österreichischen Weitwanderweges 04 geht, überquert man die Schwechat bei Baden. Auf meiner Wanderung rund um Wien gehe ich in der Stadt Schwechat ein kurzes Stück entlang des Flusses Schwechat.
Meine Wanderung vom Schöpfl zum Hegerberg
Die gut gekennzeichnete Route des Weitwanderweges 04 leitet mich nun, auf der 4. Etappe des Voralpenweges, durch idyllische, ländliche Landschaft in der Rhenodanubischen Flyschzone, vorbei an einigen einsamen, alten Bauernhöfen. Die März-Sonne scheint so freundlich warm auf den Südhang eines mächtigen Hügels, dass ich mich in das kurzgeschorene Gras setze und eine halbe Stunde lang die wärmenden Sonnenstrahlen und die friedliche Stille geniesse. Was für ein Genuss für einen Wiener. Die Wintermonate mit wenig Sonne und wenig blauem Himmel, viel Hochnebel und Wolken sind vorbei. Der Frühling ist was ganz Besonderes.
Ich komme an einem Bauernhof vorbei, wo Enten und Gänse offenbar als Wächter des Hauses amtieren. Laut schnatternd empfangen sie mich. Zwei Gänse laufen mir hinterher und hacken mit ihren Schnäbeln in meine Beine. Erst als das Bauernhaus weit hinter mir liegt, beruhigt sich die schnatternde Schar. So was Kurioses habe ich noch nicht erlebt. Menschen habe ich beim Haus übrigens nicht gesehen. Vielleicht ist das Bauernhaus nur von Tieren bewohnt? Animal Farm, Farm der Tiere, George Orwell läßt grüßen.
Über schöne Feldwege mit guter Aussicht erreiche ich schließlich nach 2 Stunden den Ort Laaben. Von hier geht es weiter über Hochgschaid nach Stössing und dann ordentlich bergan auf eine Anhöhe. An einer Weg-Kreuzung steht ein unter Naturschutz stehender Dirndl-Baum (Kornelkirsche, Cornus mas) in voller Blüte (Es ist März)! Die Blüten sind goldgelb in Doldenform. Ich staune über diesen prächtigen, alten, kleinen Baum (Strauch) und mache ein paar Fotos.
Auf einem Fahrweg gehe ich oberhalb des Klosters Hochstraß über Felder und kurze Waldstücke weiter bis zum Hegerberg. Nach einem kurzen letzten Anstieg auf der Straße erreiche ich die auf der Kuppe stehende Johann-Enzinger-Hütte. Das Gasthaus ist geöffnet. Am Ziel meiner Tagesetappe genehmige ich mir ein wohlverdientes Essen mit Bio-Apfelsaft aus der Region.
WWW04, 4. Etappe, Schöpfl Schutzhaus - Hegerberg | Angaben tlw. lt. Wanderführer OEAV, Eigenverlag Alpenverein | |
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Strecke: | Schöpfl Schutzhaus - Laaben - Hegerberg - Johann Enzinger Hütte |
Weglänge: | ca. 18 km |
Gehzeit: | ca. 5 Std. |
Einteilung: | Leichte Tour |
Bezirk: | St. Pölten |
Bundesland: | Niederösterreich |
Karten für diese Etappe
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Mobilität und öffentlicher Verkehr mit Zug und Bus
Bahnhöfe: ÖBB, alte Weststrecke, Eichgraben, Böheimkirchen. Öffentliche Busse: Busverbindungen ab den Bahnhöfen. Scotty Routenplaner
Das Foto unten zeigt einen Weg in Voralpenlandschaft zwischen Laaben und Hegerberg.